Aller guten Dinge sind drei! Bereits zum dritten Mal sind Miu Hösl (17, K2) und Anne Sophie Hack (18, K2) bei „Jufo“ mit dabei und auch mit ihrem dritten Projekt haben sie erneut den Regionalwettbewerb gewonnen.
Diesmal haben es die beiden Kursstufenschülerinnen mit Ihrem Projekt „Auf Fehlings Fersen - Untersuchung der reduzierenden Eigenschaften von Glucosamin“ auf die berühmte Fehlingprobe abgesehen. Diese wurde vor über 100 Jahren von Hermann Fehling zum Nachweis von Traubenzucker (Glucose) im Urin von Diabetes-Patienten entwickelt.
Leicht abgewandelt als „Benedict-Probe“ hat sich diese Nachweisreaktion als Standardexperiment im Chemie- und Biologieunterricht etabliert, da sich mit diesem Nachweis reduzierende (wie z.B. Glucose und Fructose) und nichtreduzierende Zucker (wie der Haushaltszucker Saccharose) sehr einfach unterscheiden lassen. Weitaus komplizierter scheint die zugehörige Reaktionsgleichung zu sein. Seit dem Jahr 2016 gilt die „Schulbuchversion“ als widerlegt, da sich die schnellere Benedict-Reaktion bei Fructose gegenüber z.B. Glucose damit nicht erklären ließ. Die Verlage haben damals reagiert und die Reaktionsgleichung angepasst.
Miu Hösl und Anne Sophie Hack konnten jedoch zeigen, dass auch der Zucker Glucosamin ein reduzierender Zucker ist. Dies kann auch mit der neuen Reaktionsgleichung nicht erklärt werden.
An der Universität Konstanz hatten die beiden Jungforscherinnen die Möglichkeit, mittels NMR-Spektroskopie nach neuen Erklärungsansätzen zu suchen. Die Untersuchungen geben Hinweise darauf, dass es neue Reaktionswege geben könnte.
Wir bedanken uns herzlichst bei Ceren Karayel vom Schülerlabor für die Unterstützung und Vermittlung an Professor Kovermann und Yannick Werle, der die Aufnahme der Spektren gemeinsam mit den Schülerinnen durchgeführt und bei der Auswertung unterstützt hat.
Für das im März anstehende Landesfinale arbeiten die beiden Schülerinnen weiter an ihrem Projekt. Wir wünschen dem Team viel Spaß bei den weiteren Experimenten und viel Erfolg beim Landeswettbewerb!
